Tibet Terrier – FCI-Standard Nr. 209 (15.10.2018 / DE)

URSPRUNG

Tibet (China)

PATRONAT

Großbritannien.

DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINAL-STANDARDS

13.10.2010

VERWENDUNG

Begleithund.

KLASSIFIKATION FCI

Gruppe 9 Gesellschafts- und Begleithunde.
Sektion 5 Tibetanische Hunderassen; ohne Arbeitsprüfung.

KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS:
Trotz seines Namens ist der Tibet Terrier kein Terrier sondern ein Hütehund, der außerdem von Händlern als Wachhund auf ihren Reisen nach und von China benutzt wurde. Sein Erfolg bei dieser Arbeit wurde nicht so sehr durch seine Größe erreicht, sondern mehr durch die Ehrfurcht mit der er angesehen wurde. Man nimmt an, dass er der originale Heilige Hund von Tibet ist.
Er ist sogar noch lebhafter als die anderen tibetischen Rassen der Gruppe 9, seine Energie und Begeisterung geben ihm die Fähigkeit eines Miniatur Wachhundes, mit der Ähnlichkeit eines kleinen Old Englisch Sheepdogs.

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD

Robust, von mittlerer Größe, langhaarig, mit quadratischer Silhouette.

WICHTIGE PROPORTIONEN

Die Länge von der Spitze des Schulterblatts bis zum Rutenansatz ist die Gleiche wie die Höhe bis zum Widerrist.

VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN)

Lebhaft, gutmütig. Treuer Kamerad mit vielen einnehmenden Wesenszügen. Aus sich herausgehend, wachsam, intelligent und mutig; weder ungestüm noch streitsüchtig. Fremden gegenüber zurückhaltend.

KOPF

Der Kopf ist reichlich mit langem Haar bedeckt, das nach vorne aber nicht über die Augen fällt und nicht die Fähigkeit des Hundes zu sehen beeinträchtigt. Am Unterkiefer befindet sich ein kleiner, aber nicht übertrieben ausgebildeter Bart. Alles zusammen ergibt einen resoluten Ausdruck.

OBERKOPF

Schädel
Von mittlerer Länge, weder breit noch grob, von den Ohren zu den Augen hin etwas schmaler werdend. Zwischen den Ohren weder gewölbt noch völlig flach.

Stop
Deutlich, aber nicht übertrieben ausgebildet.

GESICHTSSCHÄDEL

Nasenschwamm
Schwarz.

Fang
Kräftig. Die Länge von den Augen bis zur Nasenspitze hin ist gleich der Länge von den Augen bis zum Hinterhaupt.

Kiefer/Zähne
Unterkiefer gut entwickelt. Die Schneidezahnreihe bildet einen leichten Bogen, wobei die Schneidezähne in regelmäßigem Abstand und senkrecht im Kiefer stehen. Scherengebiss oder umgekehrtes Scherengebiss

Backen
Jochbein gebogen, aber nicht so übermäßig ausgeprägt, dass es vorgewölbt wäre.

Augen
Groß, rund, weder hervorquellend noch tiefliegend; ziemlich weit auseinanderliegend, dunkelbraun, Augenlider schwarz.

Ohren
Hängend, nicht zu dicht am Kopf anliegend getragen, V-förmig, nicht zu groß, ziemlich hoch an den Seiten des Schädels angesetzt, üppig behaart.

HALS

Kräftig, muskulös, von mittlerer Länge, dem Kopf die Möglichkeit gebend oberhalb des Rückens getragen zu werden und somit insgesamt eine harmonische Erscheinung zu ergeben. In gut platzierte Schultern übergehend.

KÖRPER

Gut bemuskelt, kompakt und kraftvoll.

Obere Profillinie
Gerade.

Lenden
Kurz, leicht gewölbt.

Kruppe
Gerade.

Brust
Ziemlich gewölbte Rippen mit Brustkorb, der bis zum Ellenbogen reicht. Weit zurückreichender Brustkorb.

RUTE

Mittellang, ziemlich hoch angesetzt und fröhlich eingerollt über dem Rücken getragen. Sehr üppig behaart. Ein Knick nahe der Spitze der Rute kommt oft vor und ist erlaubt.

GLIEDMASSEN

Vorderhand

Allgemeines
Stark behaart.

Schultern
Gut schräg zurückgelagert und von guter Länge.

Oberarm
Gute Länge und schräg.

Unterarm
Vorderläufe gerade und parallel.

Vordermittelfuß
Leicht schräg.

Vorderpfoten
Gross, rund,  reichlich behaart mit Haaren zwischen den Zehen und Ballen. Gut flach auf den Ballen stehend, keine Wölbung in den Pfoten.

Hinterhand

Allgemeines
Stark behaart, gut bemuskelt. Gut gewinkelte Sprunggelenke und tief gestellte Hacken, die eine gerade Rückenlinie und Schub ergeben.

Kniegelenk
Gut gewinkelt.

Sprunggelenk
Tief stehend.

Hinterpfoten
Gross, rund,  reichlich behaart mit Haaren zwischen den Zehen und Ballen. Gut flach auf den Ballen stehend, keine Wölbung in den Pfoten.

GANGWERK

Zügig, mühelos mit gutem Vortritt, kraftvoller Schub. In Schritt und Trab sollen die Hinterläufe weder innerhalb noch außerhalb der Spur der Vorderläufe laufen.

HAARKLEID

Haar

Doppelt. Unterwolle fein und wollig. Deckhaar üppig, fein, jedoch weder seidig oder wollig, lang, glatt oder gewellt, aber nicht lockig.

Farbe

Weiß, gold, creme, grau oder rauchfarben, schwarz, zwei- oder dreifarbig; eigentlich ist jede Farbe mit Ausnahme von schokoladen, leberbraun – oder merle erlaubt.

GRÖßE

Schulterhöhe bei Rüden 36 bis 41 cm, Hündinnen geringfügig kleiner.

FEHLER

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.

DISQUALIFIZIERENDE FEHLER

Aggressive und übermäßig ängstliche Hunde.
Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.

N.B.

Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden. Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden.